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ritterschlag

Ritterschlag

der einzige unerwiderte Schwerthieb im Leben eines Ritters

Der Ritterschlag löste ab dem 14. Jahrhundert in Mitteleuropa die Schwertleite als die gängige Form der Ritterpromotion ab. Sie geht wahrscheinlich auf ältere germanische Initiationsriten zurück, entwickelte sich aber im Hochmittelalter zur tatsächlichen Standeserhöhung. Der junge Krieger wurde durch die Aushändigung der Waffen in den Kreis der Wehrfähigen und Volljährigen aufgenommen.

Das Rittertum entwickelte sich erst im Verlauf des Hochmittelalters vom „Beruf” hin zum Geburtsstand. Ursprünglich meint „Ritter” nur den berittenen Krieger, nicht automatisch den Adeligen. Da die Ausrüstung solcher Reiterkrieger sehr kostspielig war, die Wehrbereitschaft allerdings auch in Friedenszeiten immer gegeben sein musste, schloss sich der Ritterstand immer mehr gegen Aufsteiger aus ärmeren Schichten ab. Falls der Krieger nicht über genügend eigenes Vermögen verfügte, versah man ihn mit einem Lehen, überließ ihm also ein Stück Land oder ein Gut zur Bewirtschaftung oder Verwaltung. Viele solcher Lehen erwiesen sich aber als zu klein oder zu unrentabel. Mit der Standeswerdung des Rittertums verringerte sich die Zahl der Ritter deutlich. Nur den Wohlhabenden gelang der Aufstieg in den niederen Adel; zahllose Rittergeschlechter fielen wieder zurück in den Bürger- oder Bauernstand, aus dem sie ja ursprünglich gekommen waren.

Auch die Schwertleite wurde nun meist als echte Standeserhöhung angesehen, als Aufnahme in den sich immer mehr abschließenden Ritterstand. Das Ritual verband sich später immer öfter mit kirchlichen Weihehandlungen, etwa dem Schwertsegen oder der Ritterweihe. Allerdings dürfte es hier große regionale Unterschiede gegeben haben. Die Schwertleite scheint auch keineswegs eine zwingende Voraussetzung für die Erlangung der Ritterwürde gewesen zu sein.

Neben der Umgürtung mit dem Schwertgurt und dem Anlegen der Sporen finden sich oft auch Hinweise auf „Ritterschläge” als Bestandteil der Zeremonie. Der Knappe erhielt also einen echten Schlag mit dem Schwert oder der flachen Hand. Es sollte allerdings der letzte unerwiderte Hieb im Leben des neuen Ritters sein.

Eisenherz erhält nach dem Sieg über die Sachsen noch auf dem Schlachtfeld von König Arthur persönlich den Ritterschlag mit dem Schwert Excalibur, um den er sich als Gawain (von Orkney)s Knappe so sehr bemüht hatte. Nun gehört er zum erlesenen Kreis der Ritter von Camelot, geadelt durch den König selbst und nicht etwa durch seinen Vater oder den Onkel, bei dem Rittersöhne normalerweise ihren Knappendienst erfüllen. Es gibt unterschiedliche Darstellungen dieser Szene!

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